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Die Löwen beginnen in schwarz Richtung SĂŒdkurve und die GĂ€ste aus dem Saarland tragen grĂŒne Sportkleidung.

Löwen trauern um Horst Flöck

FrĂŒherer Löwen-FunktionĂ€r gestorben

Der KSV Hessen Kassel trauert um Horst Flöck. Der frühere Vereinsvorsitzende und Manager starb wenige Wochen nach seinem 86. Geburtstag am Mittwoch in Kassel. In den erfolgreichen achtziger Jahren, als der KSV mehrfach kurz vor dem Aufstieg in die erste Bundesliga stand, war Flöck Spielausschussvorsitzender. Heute würde man ihn als Manager bezeichnen. Gemeinsam mit Trainern wie Timo Konietzka und Jörg Berger verpflichtete er Spieler wie Mats Nordgren, Peter Cestonaro, Dirk Bakalorz, Dieter Hecking und Lothar Sippel. 

1982 wurde Flöck Vorsitzender des Spielausschusses und lenkte knapp vier Jahre die damaligen Fußballprofis des KSV. In seiner Zeit verpassten die Löwen dreimal in Folge haarscharf und mit viel Pech den Aufstieg in die erste Bundesliga. Hauptberuflich war er beim damaligen Kaufhof in Kassel Verwaltungschef. Flöck lenkte unaufgeregt, sachlich und seriös die Fußballabteilung. Gemeinsam mit Jörg Berger, den er 1983 als Trainer für den Club gewinnen konnte, war er das Gesicht der erfolgreichen Zweitligajahre der Nordhessen. Das Ende seiner ersten Tätigkeit für die Löwen kam für die breite Öffentlichkeit überraschend: Im Januar 1986 trennte sich der Verein von Berger, als dieser im Skiurlaub weilte. Der Rausschmiss des später in der Bundesliga erfolgreichen Trainers sorgte bundesweit für Negativ-Schlagzeilen. Flöck wurde bei dieser Entscheidung vom damaligen Vorstand des Gesamtvereins übergangen, blieb loyal gegenüber Berger und trat zurück.

In Erscheinung trat er bei den Löwen erst wieder zehn Jahre später: Den alten KSV gab es nicht mehr, der Verein mit über 4.000 Mitgliedern und mehr als einem dutzend Abteilungen ging 1993 Konkurs. Aus den Trümmern der Fußballabteilung entstand der FC Hessen, der Anfang 1996 hochverschuldet und von Skandalen gepeinigt vor der nächsten Pleite stand. Flöck sprang als Vorsitzender ein und wollte dem taumelnden Verein, der inzwischen in die Drittklassigkeit abgestürzt war, wieder ein seriöses Gesicht verpassen. Doch Flöck fühlte sich von der nordhessischen Wirtschaft in Stich gelassen, es fehlte an Sponsoren und Fans. So ging er im Januar 1997 voll ins Risiko: Die Profis Armin Eck, Rene Dörfel, Peter Quallo und Stefan Studtrucker wechselten vom Bundesligisten Arminia Bielefeld nach Kassel. Flöck wollte mit diesem Deal Geldgeber und Zuschauer anlocken. Doch der vermeintliche Befreiungsschlag ging nicht auf: Ein Jahr später ging der FC Hessen Konkurs, der neugegründete KSV Hessen musste 1998 in der Kreisliga A starten. 

In den letzten Jahren wurde es ruhig um Flöck, der früher in seiner freien Zeit gerne Tennis gespielt hat. Der KSV Hessen trauert um seinen langjährigen Vorsitzenden und spricht hiermit seiner Familie sein Beileid aus. 

Oliver Zehe

 

Veröffentlicht: 22.02.2024

© KSV Hessen Kassel e.V.
Datum des Ausdrucks: 27.04.2024